Ein guter Bekannter aus Ezelsdorf fand die Idee mit dem Folientunnel, die wir hier veröffentlicht haben, so prima, dass er sich ebenfalls an die Arbeit gemacht hat. Und dabei gibt es wieder neue Ideen für die nächsten Nachbauer. Herzlichen Dank Jürgen Osterkamp, dass Sie uns Ihre Erfahrungen hier zuf Verfügung stellen!

 

Hochbeet mit Folientunnel 

(29.05.2022 J. Osterkamp, Ezelsdorf)

 

Im Frühjahr 2021 habe ich zwei Hochbeete auf der bisher genutzten Fläche für Gemüse aufgebaut. 

Zunächst waren drei Hochbeete mit vier Gehwegen geplant. Um den Platz optimal zu nutzen, sind daraus zwei breite Hochbeete (1,45m) mit einem breiten, mittigen Gehweg (95cm für Schubkarre) und zwei schmalen Gehwegen außen entstanden. Die Beete sind 3,1m und 3,4m lang.

Zum Bau der Hochbeete sei folgendes gesagt. Holz: Douglasie 24mm stark mit Holzschutzfarbe 2-mal gestrichen. Noppenfolie an der Innenseite. Kiesfundament, um Erdkontakt und Staunässe am Holz unten zu vermeiden. Grundfüllung: 33cm lange Holzstämme, größtenteils gespalten, Zwischenräume mit Erde zu geschlämmt, (deutlich geringeres Setzverhalten als bei Füllung mit Astschnitt. Den Hinweis erhielt ich von W. Lahm. Näheres unter: https://www.gartenfrosch.com/wissenswertes/das-hochbeet-und-die-befuellung). 10cm breites umlaufendes Kupferband zum Schutz gegen Schnecken. Im Erdreich verlegte Reihen aus Perlschlauch zur automatischen wassersparenden Pflanzenbewässerung über Gartenschlauch mit Zeitschaltuhr .

 

Vom Ertrag im Jahr 2021 und der angenehmen Arbeitshöhe waren wir begeistert. Den Gurken hat allerdings Starkregen und Hagel zugesetzt. Ein Hochbeetaufsatz oder ein Folientunnel sollte Schutz bieten und die Saison verlängern. Ein Aufsatz oder ein Tunnel sollte ca. 60-70cm hoch über den oberen Rand des Hochbeetes hinausgehen, um den Pflanzen Raum zum Wachsen zu geben. (Bild 1)

Bild_1.jpg

Bild 1: Mindesthöhe Aufsatz 60cm

 

Im Januar 2022 begann ich mit der Recherche. Ein Aufsatz mit Klappfenster erschien mir zu sperrig, schwer zu handhaben und zu teuer. Wieder gab mir W. Lahm einen Tipp für einen Folientunnel https://emmabeet.de/ .

Das Prinzip mit der stufenlosen Öffnung finde ich genial einfach und die Höhe ist gut handhabbar. Die Kosten für die Bügel und die Schrauben für unsere zwei Hochbeete wären 640,- EUR gewesen. Hinzu kommt noch die Folie, die Latten und die Schrauben zur Befestigung der Latten auf der Folie. Das war mit zum einen zu teuer und außerdem war die maximale angebotene Breite der Bügel für unsere Beete zu schmal.

 

Daher wollte ich die Rahmen für den Tunnel selbst bauen. Wer keine Rundbiegeeinrichtung für Quadratrohr 20x20mm hat, muss die Rahmen aus Stücken zusammenschweißen oder die Rahmen aus Latten sägen und zusammenschrauben. Für diese Variante habe ich mich entschieden.

Pro Rahmen werden benötigt:

  • 3 kurze Stücke ca. 150-180mm lang (zwei senkrechte Befestigungen am Beetrand und ein horizontales Stück am Scheitelpunkt oben)
  • zwei oder drei Stücke dazwischen (deren Anzahl und Länge wird von der Breite des Hochbeets bestimmt).
  • Empfehlung: Zeichnen Sie den Querschnitt des Rahmens im Maßstab 1:5 auf ein kariertes DIN-A4-Blatt und bestimmen Sie dort die Längen und die Anzahl der Teile.
  • Nutzen Sie nur Winkel für die Knickung von 15°, 30°, 45° oder 60°, das erleichtert die Einstellung an der Säge. Richtmaße bei unterschiedlicher Beetbreite siehe Bild 2:

Bild_2.jpg

Bild 2: Rahmenmaße für unterschiedliche Beetbreite

 

Nach der Herstellung der Rahmen werden diese am Beet angebracht und ausgerichtet.

Bild_3.jpg

Bild 3: Rahmenprobe

 

Anschließend werden die Ecken abgerundet und die Längsleiste mit Kabelbindern befestigt.

Bild_4.jpg

Bild 4: Provisorische Befestigung der Längsleisten

 

Im nächsten Schritt wird die Folie aufgelegt und die Folie auf die Latten aufgeschraubt. Darauf achten, dass die Unterlegscheiben mit der gerundeten Fläche auf die Folie drücken.

Bild_5.jpg

Bild 5: Unterlegscheiben mit der gerundeten Fläche zur Folie

 

Nach der Befestigung der Folie werden die Kabelbinder an den Latten entfernt, die überstehende Folie abgeschnitten und die Folie samt Latten abgenommen.

Nun werden auf die beiden Rahmen an den Stirnflächen des Hochbeets die Folie aufgeschraubt und anschließend die überstehende Folie abgeschnitten.

Die Folie mit den Latten wird so auf die Tunnelrahmen gelegt, dass die Latten nach außen zeigen.

Die oberste Latte wird an den Rahmen mit langen Stockschrauben befestigt.

 

Am 27. März 2022 waren die Hochbeete fertig und wurden sogleich besät und bepflanzt.

 

Bild_6.jpg

Bild 6: So sehen die beiden Beete nun aus.

 

Am 2. April kam der Winter zurück und der Folientunnel musste seine erste Bewährungsprobe bestehen. Trotz Schnee war die Temperatur im Inneren nicht unter 4°C gefallen.

 

Bild_7.jpg

Bild_8.jpg

 

Den ersten Spinat haben wir am 24. Mai geerntet und die ersten Kohlrabi sind am 3. Juni dran.

Bild_9.jpg

Bisher sind wir sowohl mit dem Hochbeet als auch mit dem Folientunnel zufrieden und hoffen auf eine weiterhin gute Ernte.

 

Nachtrag 1: Die Klebeschicht vom Kupferband für den Schneckenschutz hat sich gelöst. Ich habe daher beide Beete mit einem elektrischen Schneckenzaun umgeben. https://www.schnecken-elektrozaun.de/

 

Bild_10.jpg

 

 

Nachtrag 2: An den Stirnseiten der Hochbeete fixieren zwei Gummibänder mit Haken die untersten Folienleisten in jeder beliebigen offen oder geschlossen Stellung gegen Starkwind. Auch das hat sich in der letzten Woche gut bewährt.

 

Bild_11.jpg

Bild_12.jpg

 

Wird die Sicherung allerdings vergessen, schaut das Ergebnis so aus:

 

Bild_13.jpg

 

Copyright Wolfgang Lahm © 2017 - alle Rechte vorbehalten