Als Kinder sind wir oft im Winter Ski oder Schlitten gefahren auf der „Zollners Wiesn“. Die gibt es heute leider nicht mehr, und von den Jüngeren oder neu Zugezogenen weiß kaum noch jemand, wo das war.
Dort wo heute Bäume und Büsche wachsen, gleich unterhalb der unteren Einfahrt in die Bundestrasse 8, befand sich ein vielleicht acht Meter tiefer Kessel, gebildet vom Damm, auf dem die Strasse verläuft. Und um diesen Damm geht es. Er wurde aufgeschüttet, als in den Jahren um 1930 herum die damalige Reichsstrasse R 8 von Pfeifferhütte bis zum oberen Ortsausgang Oberferrieden neu gebaut wurde.
Mein Vater – im Januar 2009 verstorben – hat immer wieder erzählt, wie er mit dem Großvater an einem schönen Sonntag Morgen die Baustelle besichtigt hat. Für einen damals Zehn- oder Zwölfjährigen war so eine große Baustelle ja faszinierend.
An besagter Stelle haben sie den leitenden Polier getroffen, der stumm auf den halbfertigen Damm geblickt und immer wieder den Kopf geschüttelt hat. Dann hat er erzählt, dass unter der jetzigen B 8, gleich nach der Einfahrt, immer wieder mal Wasser austritt, was aber überfüllt wurde. „Das hält nie“ hat er immer wieder gesagt, „weil der ganze abgetragene Lehm von unterhalb des Friedhofs da reingefüllt wird“.
Und er hat Recht behalten. Die immer wieder ausgebesserten Stellen dort beweisen es Jahr für Jahr. Das hat der Mann schon vor achtzig Jahren festgestellt, ohne moderne Bodenuntersuchung und Probebohrung.
Hans Sachs hätte es nicht trefflicher formulieren können: „Drum verachtet mir den Meister nicht…“ .
J. Hermann Wiesand
Nachtrag: Wenn diese „Dauer-Delle“ auch nur dazu dient, den Verkehr etwas zu verlangsamen, hat sie auch weiterhin ihre Daseinsberechtigung!